"Gefahr ist real, Angst ist eine Entscheidung" ...

... so lautet der Untertitel zum Film „After Earth“ mit Will Smith.  

 

Flüchtlingsdebatte / -krise, Altersvorsorge, Versicherungen, Medikamente, EURO-Krise, Krankheiten, Hartz-IV, Negativmeldungen in der Presse, Werbung … vieles versetzt Menschen in Angst oder wird auch gezielt zur Angsterzeugung verwendet.

 

Wie würden wir wohl damit umgehen bzw. was bliebe von all dem übrig, wenn es diese Art von "Angst" nicht gäbe? 

Auch Statussymbole, Schönheits-OP's, Macht u. v. m. können als Bewältigungsstrategien aufgrund von Ängsten verstanden werden (aus Angst vor Verlust, .. vor Abgrenzung / Ablehnung...). 

 

Viele Millionen, Milliarden werden mit der Angst verdient. Ganze Wirtschaftszweige leben geradezu von der Angst.

 

Von Prof. Dr. Gerald Hüther, einem berühmten Gehirnforscher, stammt eine interessante Ausführung:   

 

Er beschreibt, dass „seit Beginn der Menschheit hauptsächlich die besonders vorsichtigen und ängstlichen Menschen überlebten. Die Übermutigen und Sorglosen wurden gefressen …". 

Und so gesehen, sind wir Nachkommen der besonders vorsichtigen und ängstlichen Menschen, sozusagen ein „Volk von Angsthasen“.

Und er führt weiter aus:

„Viele Programme und Reflexe, die früher unser Überleben gesichert haben, sind im heutigen Großstadtdschungel jedoch nicht nur überflüssig, sondern verhindern häufig auch ein erfülltes Leben und mehr Lebensqualität“.

 

Wie denken Sie darüber?

 

Ich finde, wir haben es ja trotzdem weit gebracht. Dennoch waren es auch die wenigen Mutigen und Sorglosen, die uns neue Wege beschreiten ließen und auch vieles Neues entdeckten. Ohne diese tapferen und mutigen Ahnen wären wir heute vermutlich auch nicht da, wo wir heute sind.

  

Bei den ganz oben beschriebenen Angsterzeugern / -reaktionen oder bei aufregenden Situationen, die mit Angstsymptomen einhergehen (z. B. Auftritte, Konflikte, Prüfungen, Zukunftssorgen, Veränderungen, Schreckensmeldungen in den Medien, …) ist zum Großteil keine direkte reelle Gefahr für uns vorhanden.

Vielmehr beschäftigen wir uns in diesen Fällen damit, dass wir uns ein mögliches Worst-Case-Zukunfts-Szenario vorstellen, welches eintreten könnte.  

 

Und jetzt kommt das Gute:

Wo keine direkte reelle Gefahr besteht, haben wir auch eine Wahl.

 

Und die Wahrscheinlichkeit ist auch sehr groß, dass wir unsere Erfahrungen, unsere kognitiven Fähigkeiten und unser (emotionales) Erfahrungsgedächtnis nutzen können, um mit der entstehenden Angst umzugehen. Je mehr Lebenserfahrung wir haben und auch üben (z. B. in einem Coaching ;-)), desto größer ist diese Wahrscheinlichkeit.

 

Gefahren und Einladungen für Ängste lauern überall. Statt jedoch viel Energie in Worst-Case-Szenarien und damit verbundenes Angsterleben zu investieren, das uns wieder lähmt und zu einem Volk von … (Sie wissen schon) werden lässt, können wir auch Neugier, Mut, Vertrauen, Humor, Wissen, Konzentration auf unsere

(un)bewussten Kompetenzen, aber auch Abstand und Skepsis zu wichtigen Wegbegleitern erklären. Das kann und darf auch hin und wieder aufregend sein. 

 

In diesem Sinne - „Denken hilft zwar, nützt aber nichts“ (der Spruch könnte von mir sein, ist aber einem Buchtitel von Dan Ariely entnommen)

 

Danke für Ihre Zeit und Ihr Interesse

 

Ihr Romanus Benda